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Sport und Motivation

Ein spanisches Sprichwort lautet: „Der Mensch, der zu beschäftigt ist, sich um seine Gesundheit zu kümmern, ist wie ein Handwerker, der keine Zeit hat, seine Werkzeuge zu pflegen.“

Unser Handwerkszeug ist unser Körper – und der Geist gedeiht in einem gesunden Körper eben besser.

Nach einem anstrengenden Arbeitstag ist es schwierig, sich zum Lauftraining aufzuraffen oder im Sportstudio zu trainieren. Körperliche Fitness verhilft aber nicht nur zu einem besseren körperlichen Wohlbefinden, sondern wirkt sich zusätzlich positiv auf unsere Ausstrahlung aus. Wer sportlich an die eigenen Grenzen geht, erarbeitet sich dabei auch Durchhaltevermögen und Energie für den Job. Ein wichtiger Faktor für die dauerhafte Motivation zum Training ist die Wahl der geeigneten Sportart. Wenn Sie regelmäßig den Sport betreiben, der Ihnen Freude bereitet, wird es nicht mehr so schwer sein, die richtige Motivation für das Training zu finden. Es gilt, den „inneren Schweinehund“ zu überwinden.

Was versteht man unter Motivation?

Unter Motivation versteht man alles, was unser Handeln in einer gegebenen Situation bestimmt, also die Beweggründe des Handelns. Die Wirkung der Motivation und des Willens beschränken sich aber nicht nur auf äußere Handlungen, psychische Vorgänge beeinflussen den gesamten Energieablauf ebenso.

Man unterscheidet zwischen der intrinsischen und extrinsischen Motivation. Der Begriff intrinsische Motivation bezeichnet das Bestreben, etwas um seiner selbst willen zu tun (z.B. weil mir Sport einfach Spaß macht oder eine Herausforderung
darstellt). Bei der extrinsischen Motivation steht dagegen der Wunsch im Vordergrund, bestimmte Leistungen zu erbringen, weil man sich davon einen Vorteil verspricht (z.B. besserer Startplatz, bessere Reihung in der Rangliste, mehr Verdienst im Profisport).

Beim Training sollte man sich realistische Ziele setzen. Wer sich unrealistische Ziele setzt, erlebt zu häufig Frustrationen.

Wiederholte Frustrationen führen wiederum zu Motivationsproblemen. Auf der anderen Seite ist es völlig normal, dass es bei Formtiefs und Übertrainingsproblemen zu Motivationseinbußen kommt. Viele Komponenten der Motivation werden in unsere Erziehung gelegt. Die Fähigkeiten, sich zu quälen, nach Niederlagen immer wieder aufzustehen, die Zähigkeit, ein Ziel zu verfolgen sind ganz wichtige Teilfaktoren des sportlichen Erfolges. Daher ist die Kreativität, mit welcher der Trainingsplan gestaltet wird, sehr wichtig, da durch viel Abwechslung keine Eintönigkeit und damit Motivationsprobleme entstehen.

Motivationstipps fürs Training

Haben Sie eine geeignete Sportart gefunden, beginnen Sie sofort damit – nicht erst morgen, nächste Woche oder nächsten Monat.

Wählen Sie eine Sportstätte in der Nähe Ihrer Wohnung aus. Wer erst noch lange Wege zurücklegen muss, bis er mit dem Sport beginnen kann, wird diesen Aufwand wiederholt scheuen und das Training ganz auslassen.

Planen Sie für den Sport feste Zeiten in Ihrem Wochenplan ein und achten Sie auf deren Einhaltung.

Stecken Sie Ihre Ziele realistisch – kleine, leichte, aber dafür regelmäßige Trainingseinheiten sind zu Beginn nicht nur effektiver, sondern auch besser für den Körper. Ein starker Muskelkater ist normalerweise nicht unbedingt ein Motivationsfaktor, sondern ein Motivationskiller, sowohl körperlich als auch mental. Gehen Sie mit Freunden zum Sport oder suchen Sie sich einen Trainingspartner. Wenn man weiß, dass man erwartet wird, ist es schwieriger, Ausreden für sich selbst zu finden! Gemeinsames Training motiviert und der Ehrgeiz zum Durchhalten wird angespornt.

Im Training sollte sich der Sportler in einem Zustand befinden, in welchem es ihm gelingt, seine Fähigkeiten optimal zu nutzen. Man erlebt dabei die Leichtigkeit des Handelns. Dies ist die Zone idealer Leistungsfähigkeit. Es gibt auch noch die Zonen zu hoher und zu niedriger Motivation. In der Übermotivationszone befindet sich ein Sportler immer dann, wenn er „zu viel“ erreichen will. Er gibt sein Bestes, will 150%ige Leistung bringen und erreicht dabei das Gegenteil seines gewünschten Zieles. Der Muskeltonus ist sehr hoch. Die Untermotivationszone ist durch einen geringen Erregungsgrad gekennzeichnet. Der Muskeltonus ist gering. Es wird zu wenig Energie eingesetzt, dadurch bleiben die Aktionen weitgehend wirkungslos. In wenigen Fällen befindet sich ein Sportler ausschließlich in einer der drei Zonen. Vielmehr wechselt er zwischen den Zonen.

Selbstmotivation

Eine zentrale Bedeutung kommt auch der Entwicklung von Selbstmotivationsstrategien zu. Mit ihrer Hilfe gelingt es dem Sportler, seine Stärken gezielt abzurufen und sie im geeigneten Moment einzusetzen. In der sportpsychologischen Literatur versteht man in der Regel unter Selbstmotivationsstrategien interne verbale Anweisungen, die sportliche Handlungen positiv unterstützen. Eine Selbstmotivationsstrategie entwickelt sich aus der persönlichen Geschichte des Sportlers und hat neben verbalen immer auch eine visuelle, emotionale und motorische Komponente. Zum Schluss darf auch der Trainer bzw. der Mentaltrainer nicht vergessen werden. Sie unterstützen den Sportler bei diesen Strategien und Prozessen.

Text: Norbert Winkler Foto: Fotolia