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Konzentration – ein entscheidender Faktor im Sport

Im Leistungssport geht es nicht nur darum, Kraft, Ausdauer, Koordination, Schnelligkeit und Beweglichkeit zu trainieren, der Sportler muss auch die Konzentrationsfähigkeit aufbringen, um die antrainierte Leistung schnell und gezielt im Wettkampf wiedergeben zu können. Konzentration ist im Wettkampf eine der wesentlichsten mentalen Erfolgskomponenten. Die Fähigkeit sich voll konzentrieren zu können, ist die Grundlage für mentale Stärke.

BEWEGUNG ist nicht nur gut für das körperliche Wohlbefinden, sondern wirkt sich auch positiv auf die Konzentration aus. Man kann sich konzentrieren, ohne Sport zu betreiben, doch es gibt vermutlich keine einzige Sportart, bei der man nicht ein Mindestmaß an Konzentration aufbringen muss. Laufen, Schwimmen, Golfen – es gibt viele Möglichkeiten, sich zu bewegen. Sportarten, die allerdings besonders gut geeignet sind, um die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern, sind allen voran Yoga, Tai Chi, Qigong und Taijiquan. Das Gute ist: Die Konzentrationsfähigkeit lässt sich erlernen. Selbst Golfprofi Tiger Woods trainiert seine Konzentration mit Hilfe von Yogatraining. Kurze Meditationsphasen von nur drei Minuten können Ihnen helfen, Ihre Konzentration zu finden und Störungen auszublenden.

Überlassen Sie es nicht dem Zufall oder der Tagesverfassung, ob Sie an einem Tag konzentriert sind oder nicht. Übungen zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit bringen den Energiefluss wieder ins Gleichgewicht. Sie lösen die Anspannungen und Verspannungen, beleben den Kreislauf und fördern die Durchblutung. Ärger und Stress können abgebaut werden, neue Kraft und Energie werden gewonnen. Regelmäßig durchgeführt, können diese Übungen Konzentrationsstörungen vorbeugen.

Was ist Konzentration?

Konzentration heißt „geistige Sammlung“, „Zentrierung des Geschehens“. Sie ist die Fähigkeit, für eine gewisse Zeit die ganze Aufmerksamkeit auf eine Sache oder ein Ziel zu lenken. Konzentration heißt, dass sich unsere Gedanken während einer Tätigkeit nur auf das Handlungsrelevante beziehen. Die Gedanken auf das Gegenwärtige und Wesentliche zu richten – alle inneren und äußeren Einflüsse auszublenden – das ist Konzentration. Man ist auf das Ziel und die optimale Handlung konzentriert. Das chinesische Sprichwort „Tue, was du tust!“ bringt es auf den Punkt. Wir können weder die Vergangenheit verändern, noch die Zukunft vorhersehen, das Einzige was wir wirklich beeinflussen können ist unsere Gegenwart. Die Konzentrationsfähigkeit betrifft sowohl die äußeren Sinne (Hören, Sehen, Tasten), die inneren Sinne (Gleichgewichtssinn, Bewegungssinn) als auch die Steuerung der eigenen Gedanken und Gefühle. Die Konzentration hängt ab von der aktuellen Stimmung, von der psychischen und physischen Verfassung, von der Umgebung sowie vom persönlichen Interesse und der Motivation.

Störfaktoren

Kennen Sie das, im entscheidenden Moment fehlt plötzlich die Energie? Während dem Training wurden die Limits erfüllt und nun im ausschlaggebenden Moment ist die Energie nur noch auf Sparflamme. Zum richtigen Zeitpunkt die Energie in Bewegung zu setzen und zu bündeln entscheidet oft über Sieg oder Niederlage. Geringe Konzentrationsfähigkeit äußert sich vor allem darin, dass man sich leicht durch äußere Einflüsse oder einströmende Gedanken stören lässt. Die Ursachen für Konzentrationsschwäche sind vielfältig und lassen sich meist auf gesundheitliche Probleme zurückführen, wie etwa Schilddrüsenstörungen, Blutzuckerschwankungen oder Durchblutungsstörungen im Gehirn. Häufig liegt auch ein Mangel an bestimmten Stoffen (z.B. Eisen) vor. Neben organischen Erkrankungen sind oft auch mentale Motive ausschlaggebend. Stress, Probleme, psychische Erkrankungen oder auch Reizüberflutung sorgen dafür, dass man sich schlechter konzentrieren kann. Wird das Gehirn schlecht durchblutet, wirkt sich das außerdem auf die psychische Leistungsfähigkeit aus. Wichtig für die Konzentrationsfähigkeit ist ferner die ausreichende Versorgung des Körpers mit Nährstoffen. Eine gesunde Ernährung und genügend Bewegung bilden die Grundlage für die Leistungskraft des Gehirns. Das Blut versorgt das Gehirn mit Nährstoffen, ohne die es nicht richtig funktionieren kann. Die Folge: Konzentration auf das Wesentliche fällt schwer. Mangel an Interesse oder Motivation, körperliche Überlastung, Zerstreutheit, Stress, Angst, Müdigkeit, schlechte gesundheitliche Verfassung, negative Einstellung, Zweifel, Druck von außen – dies alles sind Gründe für eine geringe Konzentrationsfähigkeit.

Die entspannte Konzentration („Flow“)

Dies ist eine Verfassung, in der man hellwach und zeitgleich absolut entspannt ist. Alles geschieht wie von selbst, ohne das man sich bewusst anstrengt oder viel nachdenkt. Konzentration hat also viel mit innerer Ruhe und Entspannung zu tun. Wenn alles gut läuft, gibt es meist keine Schwierigkeiten und uns ist nicht einmal bewusst, dass wir entspannt konzentriert sind. Flow ist ein Bewusstseinszustand, in dem man völlig aufgeht, bei dem was man gerade tut, ohne irgendwelche anderen Gedanken oder Gefühle zu haben. Der Flow-Zustand kommt auf drei Ebenen zum Ausdruck: auf motorischer Ebene (Handeln, Verhalten), auf der physiologischen Ebene (Spannungsniveau – Wechsel von Anspannung und Entspannung) und auf der subjektiv-kognitiven Ebene (handlungsunterstützende Gedanken). Flow-Zustände können nur dann aufkommen, wenn die Handlungen allein ihrer selbst willen (intrinsische Motivation) und nicht der Ergebnisse wegen (extrinsische Motivation) durchgeführt werden. Anforderungen und Fähigkeiten müssen für das Zustandekommen einer Flow-Erfahrung im Gleichgewicht sein. Wenn eine Aufgabe zu anspruchsvoll wird, besteht die Gefahr von Fehlern. Bei Überforderung beschäftigt man sich gedanklich mit einem möglichen Misserfolg. Bei einer Unterforderung lassen die Konzentration und das Interesse nach und es kommt Langeweile auf. Die beste Leistungsfähigkeit hat man dann, wenn man sich in einem mittleren Anspannungsniveau befindet, dh. man ist weder zu entspannt noch zu angespannt.

Konzentrationsübung:

Setzen Sie sich bequem hin, halten Sie den Rücken gerade. Die gestreckte Wirbelsäule ist wichtig, um die Atemwege freizumachen. Lenken Sie dann Ihre Aufmerksamkeit nach innen, indem Sie die Augen schließen und sich ganz auf Ihren Atem und die ein- und ausfließende Luft konzentrieren. Atmen Sie bewusst und zählen Sie Ihre Atemzüge. Harren Sie drei Minuten aus, das sind etwa 40 bis 50 Atemzüge. Ganz wichtig: Lassen Sie während Ihrer Drei-Minuten-Kurzmeditation wirklich keine einzige Bewegung zu.

Text: Mag. Doris Weber